Yucca

Yucca

„Yucca ist eine Band aus Hersbruck bei Nürnberg“. Mit diesem Satz beginnt der Wikipedia-Eintrag über die Band, die damals mit The Robocop Kraus, The Audience und The Plane Is On Fire dafür sorgte, dass Hersbruck auf der Indie-Landkarte eine ähnliche Bedeutung erhielt wie Weilheim. Sogar die (späte) „Hamburger Schule“ blickte interessiert auf diese „Hersbrucker Schule“ und feierte mit bei der Entstehung einer kleinen, aber feinen Indie-Hochburg, die weit über die Landesgrenzen hinaus strahlte.

Yucca wurden bekannt als die Band, die einen überdrehten, schneidenden Indie-Electrosound als Schnittmenge zwischen Bloc Party und Goose perfektionierte und sich zusammen mit dem Produzenten Oliver Zülch (The Notwist, Sportfreunde Stiller) immer mehr vom Sound ihrer Heimatstadt emanzipierte.

Vier Platten haben Yucca bisher veröffentlicht. Sie sind ihren Wurzeln dabei immer treu geblieben, waren aber clever genug, von 80s-Schwarzlicht-Strobo über orchestrale Pop-Anleihen bis zu ihren Wurzeln im DIY-Hardcore verschiedenste Einflüsse in ihrer Musik zuzulassen.

Und nun kommt Album Nummer 5. „Wozu eigentlich?“ könnte eine erste Frage sein. Die Antwort darauf ist so einfach wie eindeutig: Weil Yucca noch nicht fertig sind. Noch lange nicht.

Bereits auf ihrem letzten Album („Seasons“, 2014, AdP Records) findet sich mit „Lass mich ich sein“ ein deutschsprachiger Song. Zusammen mit Oliver Zülch, der inzwischen ein guter Freund der Band geworden ist und auch das neue Werk mit dem richtigen Feinschliff versehen hat, haben Yucca über ein Jahr an „Im Rausch“ gearbeitet – ihrem ersten deutschsprachigen Album, das am 5. April 2019 über listencollective erscheint.

„Das Leben, das glitzert, und tausende Likes, gefakte Bilder, im Rausch der Zeit. Lieblingsmomente sind im Kopf archiviert. Du kannst sie nicht teilen. Du kannst sie nur spüren.“ So beginnt der gleichnamige Titelsong des Albums. Es folgen zehn weitere Auszüge aus der Gedankenwelt einer gereiften Band. Yucca wissen, wo sie stehen. Und setzen sich als Band mit der Welt, in der sie leben, gleichermaßen energetisch und kritisch auseinander. Der Indie-Discobeat zum Ersten – harte Gitarren, flirrende Breaks zum Zweiten. Aber das Zuhören, das sollte hier zum Dritten werden. Yucca liefern mit „Lieblingsmomente“ eine persönliche Vorlage dafür, die, wenn man genau hinhört, weit mehr ist als ein klein gefasster Bandkosmos. So fing das ja früher auch an. Mit Hersbruck und dem Rest der Welt.

www.yucca-music.de