Yalta Club

Yalta Club

Support: Me & Reas (Duo)

König Midas wurde vom griechischen Gott Dionysos der Wunsch erfüllt, dass alles was er berühre zu Gold werde. Ziemlich schnell erkannte der phrygische König, dass man Gold nicht essen kann, aber alles, was er zu sich nehmen wollte, sich ins das Edelmetall verwandelte. So schnell kann man wegen Gier verhungern und verdursten.

Eine Legende, in der der Yalta Club eine schöne Metapher für die Welt sehen, in der wir leben: ein immenses Königreich, verurteilt wegen der eigenen Maßlosigkeit und Hybris. Die französische Band mit direktem Berlin-Kontakt hat diesen goldenen Faden durch ihre Musik, ihre Texte und deren audio-visuelle Umsetzung gesponnen und ihre jüngste EP folgerichtig „MIDAS“ genannt. Es geht dabei um eine Welt, die von Kapitalismus und Globalisierung an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde, in der alles und nichts zugleich möglich scheint. Es ist also alles beim Alten geblieben? Einerseits ja: Immer schon war das Sextett eine Kombination aus politischem Zynismus. Aber auf der anderen Seite handelt es sich um sehr viel mehr als eine 0815-Band, es ist eine wahrhaft gemeinnützige Organisation, eine melodiös-melodievolle Gemeinschaft, die Persönlichkeiten so vielfältig wie ihre Musik zu einer explosiven und einzigartigen Mischung zusammenbringt. Diese eingeschweißte Familie bietet neben ihrem bestechenden Sinn für Eklektizimus tiefer gehende Lyrics, als das glänzende Äußere erscheinen lässt. Während einige der Bandmitglieder mit alten Helden wie Bowie, den Beatles, the Kinks oder Brian Wilson’s Beach Boys aufgewachsen sind, wurden die anderen mit Cake, Calexico oder den Harmonien von Bandkollektiven wie I’m From Barcelona sozialisiert.

Das alles hört man dem sechsköpfigen Gespann aus Berlin und Paris an. Die Musik von Yalta Club schafft eine energiereiche Verbindung aus kalifornischem Pop und lebhaftem Folk, verziert mit klanghaften Harmonien und allerlei Instrumentarium von Melodica, Harmonika oder Body-Percussions bis hin zur Ukulele oder Xylophon. All das wird vor allem live zu einem Fest für alle Sinne. Also zum Teufel mit Schwermut und Trübsinn, Borniertheit, musikalischer Kargheit oder abgedroschenen Harmonien und schnell zu den Konzerten, wenn Yalta Club Anfang kommenden Jahres auf ihre ausgedehnte Tour gehen.

www.yaltaclub.fr