Carlo Karacho

Carlo Karacho

Aus dem pulsierenden Berliner Klangkosmos geht Carlo Karacho vor zwei Jahren mit der Debüt-EP „CM Isolation“ hervor. Ohne Vorwarnung teleportiert der Soundtüftler die Gipfel der Neuen Deutschen Welle anno ’85 in die Gegenwart und erreicht aus dem Stegreif das Level der einst weltberühmten Legenden: Ein bisschen Deutsch Amerikanische Freundschaft, Prisen von Holger Hiller, delikate 808s und Detroiter Electro-Vibes. Karacho verkuppelt, was schon immer zusammen gehörte aber in jüngster Zeit viel zu selten Bekanntschaft macht. So sind die drallen DIY-Produktionen des selbstironischen Tausendsassas von einem geradezu verschwenderisch melodischen Gespür geprägt, das sich kaum erlernen lässt: entweder es ist da – oder eben nicht. Spontaneität über Sparsamkeit, sozusagen. Für sein neues Album „WIR SIND NICHT DIE JEDI DIE SIE SUCHEN“ verabredet er sich stilecht über eBay mit Leuten des mysteriösen Kollektivs Torn Palk und beginnt zu jammen. Zusammen spielen sie in nur fünf Tagen zehn Tracks ein, die zwischen Post-Punk, updated New Wave und klassischen NDW-Vibes den perfekten Soundtrack für die Absurditäten unserer spätkapitalistischen Ära liefern. Lebendig auf der Bühne ein Fest für die Sinne, bei dem Wasser zu Wein wird. Lässt sich nur fühlen, nicht beschreiben.